Intendant und GMD verabschieden sich 2025/26
Die letzte Spielzeit des Führungsduos, Intendant Stefan Tilch und Generalmusikdirektor Basil H. E. Coleman, am Landestheater Niederbayern ist am Donnerstagabend im Fürstbischöflichen Opernhaus in Passau eröffnet worden. Das Landestheater hat Spielstätten in Landshut, Passau und Straubing.
Der Intendant hat als Spielplanmotto „Schein und Sein“ gewählt. Das Motto dürfe man zu den ureigensten Themen des Theaters zählen. Es gehe um äußeren Anschein und innere Wirklichkeit. Zwischen diesen Polen bewegten sich die ausgewählten Produktionen der letzten Saison, so Tilch vor dem gut gefüllten Theaterraum.
Die Dynamik des Wechsels
Es war seine 24. Spielzeiteröffnung, die Dynamik des Wechsels laufe schon. „Der Reigen des Abschiednehmens habe schon begonnen“, sagte Stefan Tilch. Man denke schon oft – „das ist das letzte Mal, dass ….“ Er erinnere sich gerne an seine erste Präsentation 2002, als er das Gedicht „Die Stufen“ von Hermann Hesse zitierte, was er auch an diesem Abend tat. Während damals für ihn die Zeilen:
„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“
zählten, seien 2025 folgende Zeilen wichtig:
„Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!“
„Mein Vorsatz ist, mich nicht der Dramatik, sondern der Dynamik des Wechsels zu ergeben, sagte Stefan Tilch, der damals von der Staatsoper aus München an wichtigste Theater Ostbayerns und auch in seine Heimatstadt kam.
Grundlegenden Umstrukturierungen
Zuvor hatte der Vorsitzende des Theaterzweckverbandes und Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl von grundlegenden Umstrukturierungen am Theater gesprochen und der Hoffnung, dass der Staatszuschuss kontinuierlich nach oben angepasst werde. Der Bezirk habe seine Einlage von 50 000 auf 100 000 Euro erhöht.
Die größte Umstrukturierung: „Ab der Spielzeit 2026/27 wird das Landestheater Niederbayern die einzige Bühne mit weiblicher Doppelspitze sein“, freute sich Pröckl.
Zwei weitere Entwicklungen bei der Umstrukturierung gab Pröckl bekannt: Es sei ein neuer Ansatz für die Sanierung des Theaters in Landshut gefunden. Sie werde im September vorgestellt. Ziel sei, möglichst schnell aus dem Theaterzelt raus zukommen, „um zeitnah und realistisch Schauspiel und Musiktheater im Bernlochner-Komplex unterzubringen“. Auf diese Lösung darf man sehr gespannt sein!
„Der Zweckverband ist ein Solitär“
Um der Raumnot im Stadttheater Passau zu begegnen, wurde die Guntherburg in der Innbrückgasse, also sehr nahe dem Theater, ohne viel Aufwand angemietet. Dort befinden sich künftig die Probebühne, Lagerräume und Büros. Oberbürgermeister Jürgen Dupper, oft im Theater anzutreffen, hatte sich für die Lösung eingesetzt. Er hob in seinem kurzen Grußwort die Rolle des Zweckverbands als Träger hervor: „Der Zweckverband ist ein Solitär, wir hätten nicht ein Theater dieser Güte ohne den Zweckverband.“
Wie sehr die gesamte Stadtspitze hinter dem Theater steht, machte die Präsenz deutlich. Alle OB-Vertreter waren erschien: Andreas Rother, Armin Dickl und Erika Träger; aus Straubing Bürgermeister Werner Schäfer.
Höhepunkt der Spielzeiteröffnung ist die gut präsentierte Spielplanshow zusammengestellt von Rudi Senff und Peter Oberdorf. Es sangen und spielten die Ensembles des Landestheater Niederbayern, es musizierten Künstler der Niederbayerischen Philharmonie unter der Leitung von GMD Basil H. E. Coleman.
Das ist der Spielplan der Saison 2025/26:
Am kommenden Wochenende ist Tag der offenen Tür in Passau am Samstag und Landshut am Sonntag ab 13 Uhr. Erstmals werden in Passau die neuen Räumlichkeiten in der Guntherburg der Öffentlichkeit präsentiert.