Der Clou ist wieder das ungleiche Ermittlerduo

Ermittlerkollegin Frederike Bader (Marie Leuenberger) ist angeschossen – da hilft natürlich der charmante Privatdetektiv Ferdinand Zankl (Michael Ostrowski). © BR/ARD Degeto/Hager Moss Film / Bernd Schuller

6. Teil des „Passau-Krimis“: „Zeit zu beten“

 

Nach 21 Monaten Pause gibt es den 5. Teil der Reihe „Ein Krimi aus Passau“ in der Regie von Johanna Moder nach dem Buch von Michael Vershinin: „Zeit zu beten“. Er lief gestern in der ARD.

Passaus Kripochef bittet Ex-Polizistin um Hilfe

Die im Zeugenschutzprogramm in Passau lebende ehemalige Berliner Polizistin Frederike Bader (Marie Leuenberger) und der österreichische Privatdetektiv Ferdinand Zankl (Michael Ostrowski) sind jetzt endgültig ein Ermittlerduo geworden. Sie geraten nicht zufällig an irgendeinen Kriminalfall, sondern Baders ehemaliger Chef im Zeugenschutzprogramm Jochen Mohn (Stefan Rudolf), jetzt Chef der Kripo in Passau,  bittet die Polizistin um Hilfe – und sie holt Zankl an Bord. Der Kripomann hat einen Verdacht: Ist der neue Lebensgefährte seiner Ex-Frau, Anwalt Jürgen Ritter (Peter Fieseler), Handlanger organisierter Geldwäscher? Offiziell kann Mohn – inzwischen Passauer Kripo-Chef – gegen Ritter nicht ermitteln. Die Berliner Ex-Polizistin Frederike begibt sich mit Privatdetektiv Ferdinand Zankl (Michael Ostrowski) auf die Spur des Anwalts, der sich gerade eine Auszeit hinter Klostermauern verordnet. Frederike folgt ihm dorthin, doch die Bekanntschaft währt nicht lange: Der Anwalt verstirbt in einer Meditationsrunde – plötzlicher Herztod. Und: Er wollte aus kriminellen Geschäften mit der Schweiz aussteigen und die Beweise an Mohn schicken. Eine Jagd nach den verschwundenen Daten des Anwalts beginnt – und schließlich wird auch noch Mohns kleiner Sohn entführt.

Sie, die Ernste – Er, der Lässige

Der fünfte Teil der ARD-Krimireihe baut nicht direkt auf den vorherigen Ereignissen auf. Er erzählt einen eigenständigen Fall. Der Clou ist wieder das ungleiche Ermittlerduo. Geschickt und unauffällig ist die Vorgeschichte eingebaut, man erfährt, dass beide ein neues Leben in der Dreiflüssestadt begonnen haben: Die ehemalige Polizistin im Zeugenschutzprogramm, der Detektiv wollte ein aufregenderes Leben haben als Leiter eines Kaufhauses mit einem Flascherl Wein zum Geburtstag sein.  Sie die Ernste, Bedächtige, die gut schießen kann, er, der Lässige, der eine gewisse Leichtigkeit in den Krimi bringt und bei ihr schießen lernt.

Der Film hat Thrillerqualität

Der fünfte Krimi dieser Reihe ist nicht so spektakulär oder bisweilen abstrus wie die vorhergehenden Fälle – dafür aber realistischer und hintergründiger. Er hat Thrillerqualität. Neben der Haupthandlung gibt es eine Nebenhandlung, die auch für den Titel verantwortlich ist: Bäckerei- und Konditoreichefin  Roswitha Hertel (Bettina Mittendorfer), auf die in einer vorhergehenden Sendung ein blutiges Attentat verübt wurde reist mit Sohn Franz (Alexander Gaida) und ihrer früheren Angestellten Mia Bader (Nadja Sabersky) nach Altötting, um Maria mit einem Bild für die Gnadenkapelle zu danken. Mia Bader hat eine Entwicklung durchgemacht. In Berlin Junkie und auch in Passau dem Rauschgift nicht abgeneigt, hat sie jetzt einen Beruf als Volontärin und denkt über Leben und Tod und die Schwarze Madonna von Altötting nach.

Tolle Bilder aus Passau, schönes Setting aus Altötting

Was die Krimi-Zuseher an dieser Reihe  schätzen, gibt es natürlich auch als Sahnehäubchen obendrauf: Tolle Bilder aus Passau, dieses Mal besonders viele Aufnahmen mit der Drohne sowie ein schönes Setting von Altötting.