Gründer der Jazzwoche Burghausen – Leiter der Passauer Uni Big Band
Im Alter von 91 Jahren ist der Jazzmusiker und Jazzpädagoge Joe Viera am Sonntag gestorben, wie seine Familie der Passauer Neuen Presse bekanntgab. Als Mitgründer und Spiritus Rector der Internationalen Jazzwoche Burghausen hat er Jazzgeschichte in Deutschland geschrieben. Von 1997 bis 2019 leitete er die Passauer Uni Big Band.
Lesen Sie meine von ihm autorisierte Kurzbiografie, wie sie in dem Lexikon „1000 Künstler/innen & Kulturschaffende – Biografisches Lexikon zur Passauer Stadtgeschichte“ 2019 erschienen ist.
Herausgabe der „Reihe Jazz“
Zunächst studierte Joe Viera Physik an der Technischen Universität München, wusste aber nach dem Abschluss bereits, dass er Musiker werden wollte. Die erste Band, die er gründete, hieß „Riverboat Seven“ und spielte traditionellen Jazz. Vieras Instrumente waren Sopran- und Alt-, später Tenorsaxofon. Er war nicht nur als Musiker, sondern auch als Arrangeur, Organisator, Lehrer und Autor tätig. Ab 1969 arbeitete er in einer Formation u. a. mit den Musikern Ed Kröger, Sigi Busch, Heinrich Hock, Dieter Ilg und Hans-Jürgen Bock. Ab 1970 begann er mit der Herausgabe der „Reihe Jazz“, eines Hand- und Lehrbuchs für Jazzmusik. Im selben Jahr begründete er zusammen mit Helmut Viertl die Internationale Jazzwoche Burghausen. Viera wurde auch mit Lehraufträgen bedacht: Von 1971 bis 1998 unterrichtete er am Jazzlabor der Gesamthochschule Duisburg, ab 1981 war er dort Professor mit Lehraufträgen an den Universitäten München, wo er auch die Jazz Big Band leitet, und Passau. Ab 1997 übernahm er die Leitung der Passauer Uni Big Band, die er 2019 an Christiane Öttl abgab. Viera war zudem Leiter des Studienzentrums für zeitgenössische Musik in Burghausen.
Weitere Berichte:
Sendungen:
Leporello am 08. April 2024 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK
Jazztime am 08. April 2024 ab 23:05 Uhr auf BR-KLASSIK