Glaskünstler Horst Stauber wird 80 Jahre alt

Horst Stauber in jungen Jahren am Brennofen. © Repro/Edith Rabenstein

Venedig als Fixpunkt des Künstlerlebens

 

Seine Wiege stand in Markt Eisenstein (Tschechien). Dort kam Horst Stauber am 24. April vor 80 Jahren zur Welt. Er kam mit seiner Familie durch die Vertrei­bung 1945 nach Linz und 1951 nach Pas­sau, wo sich sein Vater Adalbert einen Glasveredelungsbetrieb in der Spitalhofstra­ße aufgebaut hatte. Er lernte im väterlichen Betrieb Glasschleiferei und ging dann an die Glasfachschule Zwiesel. Dort schloss er 1964 die Meisterklasse für Entwurf und Ofentech­niken ab.

 

Wien und die Lagunenstadt

1966 begann er ein Grafik-Studi­um an der Akademie für Angewandte Kunst in Wien. Sein Weg führte ihn nach Venedig an die Accademia Di Belle Arti, wo er Male­rei studierte, und nach Murano, Zentrum der italienischen Glasbläserei und -kunst. Stauber studierte bei Giuseppe Santomaso in Vene­dig. Seine Entwürfe für Glasobjekte ließ er auf der Insel Murano umsetzen. Die Lagu­nenstadt wurde seitdem ein Fixpunkt seines Künstlerlebens. Nach dem Abschluss des Gra­fik-Studiums und einem Meisterjahr nahm er 1975 noch ein weiteres Studium als Metall­gestalter auf.

Staubers Galerie am Steinweg 3 in Passau war legendär als Ausstellungshaus und Künstlertreff. © Edith Rabenstein

 

Ab den 1980er-Jahren in Passau

In den 1980er-Jahren verleg­te er seinen Lebensmittelpunkt nach Passau und kaufte sich zwei Schmelzöfen für seine dortige Werkstatt. Der Glaskünstler stellte in­ternational aus: in Bologna, Wien, Moskau, Birmingham, Venedig, Padua, Frankfurt und Hamburg sowie in Passau, in der Region so­wie in Oberösterreich. Stauber hat sich auch als Galerist einen Namen gemacht und eröff­nete am Steinweg 3 eine der ersten Galerien in Passau. Jahrelang war er Kooperationspart­ner der „Europäischen Wochen“.

 

Preisgekrönte Glasschalen

Nach einem Intermezzo in der Bräugasse 21 hat er heu­te am Residenzplatz 3 seine Galerie. Er wird besonders für seine originellen Glasschalen geschätzt und hat zahlreiche Preise erhal­ten, z. B. eine Auszeichnung bei der Welt­ausstellung WCC in Toronto (Kanada, 1974), die Goldene Ehrenmedaille des Künstlerhau­ses Wien (1979), den Bayerischen Staatspreis (1982), den Rodenstock Glasinnovationspreis (2000) sowie den Kulturellen Ehrenbrief der Stadt Passau (1995).