Freyung wird Austragungsort 2026 sein
„Neuland“ betritt die Bayerische Landesausstellung 2026, wie es der bayerische Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume heute in Regensburg nannte: Erstmals wird sich eine Landesausstellung der Musik widmen. Endlich könne man mit einer kulturhistorischen Ausstellung nachweisen, dass bayerische Musik viel mehr sei als die üblichen Klischees.
Weltstars, Laienmusik und eine Roadshow
Es gehe vom Jodeln und von traditioneller Blasmusik bis hin zu Orchestern von Weltrang, zu Weltstars der internationalen Klassikszene und zu erfolgreichen Pop- und Rockbands und nicht zuletzt bis hin zur starken Tradition der Laienmusik, sagte der Minister. Er denkt auch an eine Roadshow, die von Freyung aus die Musik ins ganze Land hinausgetragen
Hauptveranstaltungsort: das Pröbstl-Haus im Zentrum
„So klingt Bayern“ ist der Arbeitstitel der Schau, die 2026 im niederbayerischen Freyung stattfinden soll. Dr. Richard Loibl, der Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte, das der Veranstalter ist, und Olaf Heinrich, 1. Bürgermeister der Stadt Freyung, unterzeichneten heute den Vertrag. Hauptveranstaltungsort wird das Pröbstl-Haus im Zentrum sein. Es wird derzeit saniert. Nach der Landesausstellung soll darin ein sogenanntes Science Center einziehen, das sich den Themen Schall, Klang, Musik und Hören widmen wird.
Von der Schützenlisl bis zu LaBrassBanda
Weil der 1. Bürgermeister ein veritables musikalisches Pfund in seiner Stadt hat, nahm er gleich eine musikalische Visitenkarte mit: Roland Pongratz, musikalischer Leiter der in Freyung ansässigen „Volksmusikakademie in Bayern“, kam mit einem flugs zusammengestellten Trio, dem die bayernweit beliebten Musikkabarettisten und Volkssänger „Tom & Basti“ angehörten. Der musikalische Auftakt für die Bayerische Landesausstellung 2026 ergab somit in Bild und Ton einen Vorgeschmack auf die thematische Bandbreite.
Denn Vielfalt will die ersten Bayerischen Landesausstellung zum Thema Musik – präsentieren: Da wird von Orlando di Lasso über die Carmina Burana, Defiliermarsch und Schützenlisl, über Roy Black bis zu LaBrassBanda alles vertreten sein.
Nationalpark Bayerischer Wald wird sich integrieren
Dr. Richard Loibl, der niederbayerische Wurzeln in Hengersberg hat, sagte, dass die Ausstellung eine weit über Freyung hinausreichende Bedeutung. Das Konzept nehme nicht nur die üblichen Tagesausflügler ins Visier, sondern halte jede Menge Anlass und Angebote bereit, um ein paar Tage in der Region zu verbringen: „Unsere Besucherinnen und Besucher können aus dem Vollen schöpfen, wenn sie ihren Aufenthalt in Freyung mit Ausflügen in den Bayerischen Wald garnieren wollen. Auch der Nationalpark Bayerischer Wald wird sich mit Angeboten in das Themenspektrum der Landesausstellung integrieren.“
Dr. Richard Loibl: Neue Wege gehen
Loibl hinterfragte auch das Konzept der Landesausstellung und meinte, man müsse neue Wege gehen. Es gehe immer um die Frage: Was interessiert die Leute? „Die Stadt Freyung wird ein umfangreiches Begleitprogramm auffahren“, so Loibl.
In jüngster Zeit gab es drei Landesausstellungen in Niederbayern: 2001 präsentierte die Ausstellung „Bayern-Ungarn“ die wechselvolle Geschichte der beiden Länder in Passau; 2007 stellte die Schau die Beziehung „Bayern-Böhmen“ mit dem wichtigen Handelsweg „Goldener Steig“ in Zwiesel vor; 2016 war dann „Bier in Bayern“ eine sehr populäre Ausstellung in Aldersbach.
Beim Sondieren in Vorgesprächen über Bewerbungen und Orte war übrigens auch Passau mit seiner Barockkultur wieder ein Kandidat. Allerdings hat sich parallel zum Oberhausmuseum kein Veranstaltungsort in der Stadt für dieses große Thema gefunden . . .
Da bleibt nur zu hoffen, dass im kommenden Jahr bei der bayerisch-tschechischen Landesausstellung über den Barock die Dreiflüssestadt mit ihrer reichen Barockkultur nicht auf der Strecke bleibt!
Das sind die weiteren Landesausstellungen:
2023: Bayerisch-tschechische Landesausstellung über den Barock
2024: Landesausstellung über das mittelalterliche Freising
2025: Landesausstellung über König Ludwig I.