Johannes Reitmeier verlässt Tiroler Landestheater

Der Intendant des Tiroler Landestheaters, Johannes Reitmeier (l.) , im Gespräch mit Thomas Ecker. © Landestheater Niederbayern/Peter Litvai

Zurzeit spielt seine Inszenierung von „Black Rider“ am Landestheater Niederbayern

In der akuten  Corona-Zeit hat das Landestheater Niederbayern  sich verstärkt online-Formaten zugewandt. Der Podcast „Espressivo“ wurde gegründet; gewählt wurde dafür dieser Name, der in der Musik für „ausdrucksvoll“ steht.

Der Journalist, Regisseur, Autor und Kultur-Allrounder Thomas Ecker, der das Konzept des Podcasts entwickelte,  blickt hinter die Kulissen des Landestheaters. Er befragt die Künstler verschiedener Gattungen und Fachrichtungen des Theaters. Die Folgen werden immer am zweiten Freitag des Monats zur Verfügung gestellt. In der aktuellen Folge stellt er den Gastregisseur des Stückes „Black Rider“ vor: Johannes Reitmeier.

Johannes Reitmeier im Gespräch mit Thomas Ecker

Der gebürtige Kötztinger war von 1996 bis 2002 Intendant des Südostbayerischen Städtetheaters. In diese Zeit fielen auch Regiearbeiten am Bayerischen Staatsschauspiel München.

Seine wichtigsten Produktionen waren „Alkeste“ (1991), „Medea“, „Die Hochzeit des Figaro“( beide 1996), „Der Mann von La Mancha“ (2009), „Hello Dolly“ (2012) sowie die deutschen Erstaufführungen der Opern „Fackeltanz“ von Bernt Lorentzen (1995) und „Oberto, Conte di San Bonifacio“ von Giuseppe Verdi (1999). 2000 brachte er als Librettist und Regisseur die Uraufführung von „Nostradamus“ heraus;

2002 bis 2012 leitete er als Intendant das Pfalztheater Kaiserslautern. Dort inszenierte er u. a. Ibsens „Peer Gynt“, das Musical „Nostradamus“ (auch als Autor), Wagners Frühwerk „Die Feen und Parsifal“, Goethes „Faust“, Shakespeares „Hamlet“, die Uraufführungen der Rockspektakel „Abydos“ und „Ludus Danielis“ sowie die Wiederentdeckung von Erich Wolfgang Korngolds Oper „Das Wunder der Heliane“. 2006 bis 2008 war Johannes Reitmeier auch Intendant der Kreuzgangspiele Feuchtwangen.

Abschied von Innsbruck mit „Elektra“

Seit 2012 ist er Intendant des Tiroler Landestheaters. Hier waren von ihm u. a. folgende Inszenierungen zu sehen: Zur Eröffnung seiner Intendanz Catalanis „La Wally“, ein Jahr später die Wiederentdeckung der Oper Mara des Tiroler Komponisten Josef Netzer sowie in der letzten Spielzeit Schillers „Die Räuber“. In der Saison 2016/17 inszenierte er am Tiroler Landestheater das mit dem verstorbenen Operndirektor des TLT Roger E. Boggasch gemeinsam geschriebene Musical „Nostradamus“ sowie die Österreichische Erstaufführung der Rockoper „Everyman“. Im „Espressivo“ verrät er Thomas Ecker, dass er mit Ende der Saison das Tiroler  Landestheater verlässt. Sein Rhythmus war es stets, rund 10 Jahre zu bleiben und dann ein neues Kapitel aufzumachen. Er verabschiedet sich von Innsbruck mit Richhard Strauss‘ wuchtigem Musikdrama „Elektra“.

Am Landestheater war Johannes Reitmeier regelmäßig zu Gast, er inszenierte z. B. „Lucia di Lammermoor“ und „Der fliegende Holländer“.

„ . . .und dann gehts erst einmal auf Reisen“

Nach Ende der Saison in Tirol wird er eine Gastregie an der Oper in Taiwan machen – und bleibt dem Thema treu. Er inszeniert dort „Freischütz“, der die Anregung für „Black Rider“  gegeben hat. Reitmeier ist dem Thema sehr zugewandt, hat die Oper bereits fünf Mal  inszeniert – und versteht  nicht, warum viele Regisseure einen Bogen vor dem „Freischütz“ machen.

Und was macht er danach?  Auch das verrät Johannes Reitmeier seinem Gesprächspartner: Er will nicht mehr total verplant sein – „und dann gehts erst einmal auf Reisen“.

Siehe die Kritik über „Black Rider“:

https://www.rabenstein-kultur-blog.de/2023/03/gruesse-vom-teufel/

 

Termine:

in Landshut: 30., 31. März, 26., 27. Mai

Karten: Tel. 0871/922 08 33

in Passau: 1., 2. April

Karten: 0851 / 929 19 13

in Straubing: 28. März

Karten: 09421 / 944 69 199

Infos: https://www.landestheater-niederbayern.de