Staatliche Bibliothek schafft Imagination
Das ehemalige Jesuitenkolleg in Passau wurde 1611 durch die von Fürstbischof Erzherzog Leopold von Österreich nach Passau berufenen Jesuiten gegründet. Die katholische Ordensgemeinschaft Gesellschaft Jesu (Societas Jesu, Ordenskürzel SJ) bildete sich um Ignatius von Loyola. 1540 päpstlich wurde sie staatlich. Sie wirkte im Sinne der Gegenreformation.
Jesuitenviertel
In Passau entstand in der Altstadt ein Jesuitenviertel. Einige Gebäude geben heute noch Zeugnis davon. Das kastellartige Gebäude mit Sternwarte wurde 1613 vom Elsässer Jesuitenpater Johannes Isfording aus Molsheim erbaut. Westlich des Jesuitenkollegs steht die ehemalige Jesuitenkirche St. Michael. Das Jesuitenkolleg war zugleich Gymnasium und Diözesanhochschule, vorübergehend auch Klerikalseminar. 1662 wurde das Kolleg durch Brand beschädigt. Im Fürstenzimmer im Erdgeschoss befinden sich Stuckaturen aus der Schule von Carlone. Bis kurz vor der Aufhebung des Jesuitenordens im Jahr 1773 beherrschten die Jesuiten die Geistlichenbildung im Bistum Passau.
Wunderkammer
Die Jesuiten waren den Wunderkammern als Orten des Studieren und Lernens sehr zugetan. Auch bei den Passauer Jesuiten hat der Leiter der Staatlichen Bibliothek, Dr. Markus Wennerhold, eine Wunderkammer vermutet und 2015 einen Saal eingerichtet, wie sie ausgesehen haben könnte.Jetzt sind weitere Säe dazugekommen: Entstanden ist die Imagination einer Historischen Jesuitenbibliothek.
Lesen Sie meinen Bericht im Feuilleton der Passauer Neuen Presse.